Nominaler Calvinismus –
und die Bezichtigung der Falschdarstellung
Prof. Dr. Leighton Flowers
Übersetzt von Georg Walter, Schömberg
„Hallo, ich bin ein neuer Calvinist. Ich habe die Soteriologie von Johannes Calvin so dramatisch verwässert, umgedeutet und durcheinandergeworfen, sodass ich alle Personen, die den Calvinismus kritisieren, indem sie auf direkte Zitate von Johannes Calvin verweisen, augenblicklich beschuldige, den Calvinismus nicht wirklich zu begreifen.“
Hast Du schon mal von „nominalen Christen“ gehört?
Der Begriff nominal bedeutet einfach „dem Namen nach.“ Wenn wir also einen Christen als nominal bezeichnen, verstehen wir darunter normalerweise jemanden, der sich selbst als Christ bezeichnet (und sogar ein- oder zweimal im Jahr zu besonderen Anlässen eine Kirche besucht), aber der sein Leben praktisch genauso lebt wie seine ungläubigen Freunde. Hierbei handelt es sich um Leute, die von Inkonsequenz charakterisiert sind oder von „Heuchelei,“ wie es einige nennen würden. Sie beanspruchen, für einen Glauben zu stehen, aber sie handeln so, als ob sie es nicht wirklich tun.
Hast Du auch von „nominalen Calvinisten“ gehört?
Ich glaube, es gibt eine Untergruppe von treuen Christen, die für sich beanspruchen, „Calvinisten“ zu sein oder zumindest wesentliche Grundsätze calvinistischer Lehre zu vertreten wie ewige Heilssicherheit oder „Souveränität,“ die als Gottes Handeln definiert wird, wonach Gott seine Auserwählten durch unwiderstehliche Gnade errettet. Gleichwohl haben diese nominalen Calvinisten nie das volle Ausmaß ihrer Weltanschauung durchdacht. Nominale Calvinisten lassen es keineswegs zu, dass ihre Form des „Calvinismus“ ihr Leben auf eine Weise prägt, dass man einen Unterschied zwischen ihnen und ihren nicht-calvinistischen christlichen Freunden erkennen kann.
Bitte versteht meine Aussage nicht so, als ob ich sagen wollte, dass Calvinisten mit nominalen Christen vergleichbar wären und Christus oder der Gemeinde nicht treu sind, denn das wäre nicht wahr. Tatsächlich sind, soweit ich aus meiner Erfahrung sprechen kann, calvinistische Christen normalerweise dem Herrn und dem Auftrag der Gemeinde sehr treu. Ich versuche treue Christen, die den Calvinismus bejahen, mit jenen treuen Christen zu vergleichen, die den Calvinismus ablehnen sowie jene calvinistischen Christen, die eine widersprüchliche Weltsicht vertreten, mit jenen, die keine widersprüchliche Weltsicht vertreten.
Die Widersprüchlichkeit nominaler Calvinisten
Erlaube mir, weitere noch eklatantere Widersprüche nominaler Calvinisten anzuführen.
Ein Freund, der zum Calvinismus tendiert, sandte mir eine Nachricht auf Facebook, die unter anderem so lautete: „Warum widerstehst Du Gott und seinen Wegen? Du solltest seinem souveränen Plan und Ratschluss nicht widerstreben.“
Der erste Widerspruch: Wenn die Aussagen des Calvinismus wahr sind, dann wurde meine soteriologische Sichtweise [Soteriologie: Die Lehre vom Heil] vor ewigen Zeiten von Gott durch einen souveränen und unabänderlichen Ratschluss vorherbestimmt. Aus diesem Grund handelt es sich um einen logischen Widerspruch, überhaupt eine solche Frage zu stellen. Sein eigenes Dogma lehrt ihn eindeutig, warum ich seiner soteriologischen Auffassung widerspreche – weil Gott es in seinem Ratschluss beschlossen hat. Wenn Gott es in seinem Ratschluss beschlossen hat, dass ich die calvinistische Soteriologie annehmen werde, dann wird dies geschehen, aber seine Kritik an mir wird gewiss den ewigen Ratschluss Gottes in dieser Angelegenheit verändern. Indem er mir diese Botschaft sandte, brachte er sein Missfallen an dem zum Ausdruck, was gemäß seiner Lehrauffassung durch Gottes eigenen Plan und Ratschluss zustande kam.
Der zweite Widerspruch: Der gleiche calvinistische Freund sandte über Twitter diese Botschaft als Reaktion auf ein entsetzliches Geschehen in den Nachrichten: „Entsetzen über sinnlose Gewalttaten und das Böse …“
Ich gab seiner Botschaft ein „Like“, weil auch ich über das abscheuliche böse Verhalten einiger Menschen in unserer Welt entsetzt bin. Und ich habe keinen Zweifel daran, dass dieser calvinistische Freund dies in der gleichen Weise empfindet. Ich habe das aktuelle Ereignis mit Absicht nicht erwähnt, da ich über den persönlichen Schmerz der Betroffenen nicht „theologisieren“ will. Wenn unsere Theologie jedoch praktisch sein will, müssen wir in der Lage sein, in sich schlüssige Aussagen aufgrund unserer theologischen Weltsicht zu machen, was mich zum nächsten Widerspruch meines calvinistischen Freundes führt: Sollten Christen jemals Missbilligung oder Empörung äußern, wenn Gott sich in seinem Willen und seinem Ratschluss selbst verherrlicht?
Es erscheint gewiss vernünftig, das autonome Handeln böser Menschen zu missbilligen, die offen gegen den Willen Gottes rebellieren und versuchen, Zerstörung zu bringen. Es erscheint jedoch nicht vernünftig, wenn jemand Missbilligung und Empörung für das zum Ausdruck bringt, was Gott in seinem Ratschluss beschlossen und herbeigeführt hat zu seiner eigenen Verherrlichung, oder?
Wenn calvinistische Gläubige ihre Missbilligung von Dingen, die sich ereignet haben, zum Ausdruck bringen, werde ich nachdenklich. Ich kann nicht umhin, die logische Folgerichtigkeit von Calvinisten in Frage zu stellen, die in Bezug auf derartige Gräueltaten ihrem Gefühl der Entrüstung und Missbilligung Ausdruck verleihen, wenn man dies auf dem Hintergrund der TATSÄCHLICHEN AUSSAGEN ihrer Lehrauffassungen und ihres Weltbildes betrachtet. Respektierte calvinistische Gelehrte vertreten die Auffassung, dass Gott minutiös jedes Detail vorherbestimmt und herbeiführt, einschließlich der teuflischen Absichten seiner Geschöpfe, um sich selbst zu verherrlichen.1 Mit anderen Worten, wäre der Calvinismus wirklich wahr, war die Schießerei, die meinen calvinistischen Freund entsetzte, in Gottes Ratschluss beschlossen und herbeigeführt worden, um sich selbst zu verherrlichen. Demzufolge ist es im Grunde der Calvinist, der seine Missbilligung über Gottes Ratschluss zum Ausdruck bringt, nicht jedoch ich. Ich bringe meine Missbilligung der autonomen Entscheidungen des Menschen zum Bösen zum Ausdruck, die Gott und seinem Ratschluss widerstehen. Mein calvinistischer Freund bringt sein Entsetzen und seine Missbilligung über das zum Ausdruck, was Gott zu seiner Selbstverherrlichung in seinem Ratschluss beschlossen hat. Wie kann er dies tun, ohne sich zu widersprechen?
Vorwegnahme eines Einwands
In diesem Punkt wird mir häufig vorgeworfen, ich würde den Calvinismus falsch darstellen – was auch als Strohmann-Argument bekannt ist [Ein Strohmann-Argument stellt den eigenen Argumenten vermeintliche Argumente der Gegenseite gegenüber. Statt auf die tatsächlichen Argumente zu antworten, wird gegen einen nicht fiktiven Gegner – den „Strohmann“ – argumentiert; dem Strohmann unterstellt man verzerrte und verallgemeinernde Darstellungen der gegnerischen Argumentation; Anm. des Übersetzers]. Es scheint mir jedoch, dass diejenigen, die diesen Vorwurf vorbringen, entweder (1) den Calvinismus und die tatsächlichen Aussagen calvinistischer Gelehrter (siehe Fußnoten) nicht wirklich verstehen oder (2) nicht wirklich die tatsächlichen Aussagen von Johannes Calvin und der meisten calvinistischen Gelehrten bejahen, sondern einen milderen und moderateren Calvinismus übernommen haben, der mit den Argumenten des calvinistischen Systems unvereinbar ist.
Handelt es sich jedoch um Letzteres, kann ich nicht umhin, die Frage aufzuwerfen, warum sie mir nicht zustimmen, was meine Ablehnung der tatsächlichen Aussagen des Calvinismus angeht, anstatt mich zu beschuldigen, diesen nicht recht zu verstehen?
Ich hoffe, dass alle, die sich zum „Calvinismus“ bekennen, in rechter Weise begreifen, wogegen ich mich wende. Ich habe keine „Strohmann-Argumente“ gegen den Calvinismus vorgebracht oder den Calvinismus falsch dargestellt. John Piper ist derzeit wohl der einflussreichste Vertreter des Calvinismus, und er steht in seinen Zitaten für genau das, was Johannes Calvin selbst zu diesem Thema lehrte, wie die Zitate zeigen (alle Zitate wurden in den Fußnoten korrekt angeführt, um in diesem Kontext geprüft zu werden). Beiden calvinistischen Gelehrten ist eindeutig zu entnehmen, was sie glauben.
Ich sage hiermit nicht, dass ein „Calvinist“ in jeder theologischen Aussage mit John Piper oder sogar mit Johannes Calvin übereinstimmen muss, um als „Calvinist“ zu gelten. Aber wenn du von dir behauptest, ein Calvinist zu sein, solltest du dann nicht zumindest die grundlegenden theologischen Aussagen bejahen, die den Calvinismus unter Christen so kontrovers macht? Der Hauptgrund, warum wir überhaupt etwas über Johannes Calvin und den „Calvinismus“ wissen, geht auf seine kontroversen Auffassungen in Bezug auf Prädestination, Erwählung, freien Willen, Souveränität, theistische Determination, usw. zurück.
Wenn du die eigenen Aussagen von Johannes Calvin in Bezug auf diese theologischen Aussagen nicht bejahen kannst, dann schlage ich vor, dass du dich nicht als „Calvinisten“ bezeichnen solltest. Oder höre zumindest auf, Personen wie mich zu beschuldigen, den Calvinismus richtig zu verstehen.
Anmerkungen
1. Betrachten wir zum Beispiel dieses Zitat von John Pipers Website Desiring God:
„Gott . . . . bewirkt alle Dinge in Übereinstimmung mit seinem Willen. Mit anderen Worten, es ist nicht nur so, dass Gott es schafft, die bösen Seiten unserer Welt für diejenigen zum Guten zu wenden, die ihn lieben; es ist vielmehr so, dass er selbst diese bösen Seiten zu seiner Ehre (siehe 2Mo 9,13-16; Joh 9,3) und zum Guten seines Volkes bewirkt (siehe Hebr 12,3-11; Jak 1,2-4). Dazu gehört – so unglaublich und inakzeptabel es derzeit auch erscheinen mag –, dass Gott sogar die Brutalität der Nazis in Birkenau und Auschwitz sowie die schrecklichen Morde an Dennis Rader und sogar den sexuellen Missbrauch eines kleinen Kindes bewirkt hat …“
URL:https://www.desiringgod.org/messages/all-the-good-that-is-ours-in-christ-seeing-gods-gracious-hand-in-the-hurts-others-do-to-usMark R. Talbot, „All das Gute, das uns in Christus gehört: Gottes gnädige Hand in den Verletzungen sehen, die andere uns zufügen.“ John Piper und Justin Taylor (Hrsg.), Suffering and the Sovereignty of God, Wheaton: Crossway, 2006, S. 42.
Einerseits wissen wir, dass Piper mitunter Enttäuschung und Abscheu über den Holocaust und den sexuellen Missbrauch von Kindern zum Ausdruck gebracht hat, während er andererseits behauptet, dass dieselben Ereignisse von einem Gott herbeigeführt wurden, der sich selbst dadurch verherrlicht. Piper hat somit seine Missbilligung und Empörung über das zum Ausdruck gebracht, was Gott seiner Meinung nach für seine eigene Verherrlichung geplant und herbeigeführt hat. Wie ich schon sagte, es sind die Calvinisten, die ihre Missbilligung von Gottes Willen und Plänen zum Ausdruck bringen, nicht ich.
Piper schrieb auch:
„…Gott ist das einzige Wesen, das letztlich selbstbestimmt ist, und er selbst ist letztlich der Verfügungsberechtigte über alle Dinge, einschließlich aller Entscheidungen – wie viele verschiedene oder ineinandergreifende Ursachen auch immer vorliegen mögen. Nach dieser Definition hat kein Mensch einen freien Willen, zu keiner Zeit. Weder vor oder nach dem Fall, noch im Himmel sind die Geschöpfe letztlich selbstbestimmt. Es gibt große Bandbreite an Selbstbestimmung, wie die Bibel oft zeigt, aber niemals ist der Mensch die letzte oder entscheidende Ursache seiner Vorlieben und Entscheidungen. Wenn man das Handeln des Menschen und das Handeln Gottes vergleicht, sind beide real, doch das Handeln Gottes ist stets maßgeblich. Dennoch – und hierin liegt das Geheimnis, das so viele straucheln lässt – Gott ist immer so maßgeblich, dass das Handeln des Menschen real ist und seine Verantwortung bleibt.“ URL: https://www.desiringgod.org/articles/a-beginners-guide-to-free-will.
2. Johannes Calvin selbst lehrte:
„Wer sich vor solchem Unglauben hüten will, der soll sich stets vorhalten, dass die Geschöpfe keinerlei ungeordnete Macht, Wirksamkeit oder Bewegung in sich tragen, sondern dass sie aus Gottes geheimem Rat so regiert werden, dass nichts geschieht, was nicht nach seinem Wissen und Willen beschlossen wäre.“ (Johannes Calvin, Unterricht in der christlichen Religion, Neukirchner Verlag, 1988, Buch 1, Kapitel 16, Absatz 3, S. 106)
„Diebe und Mörder und andere Übeltäter sind tatsächlich Werkzeuge der göttlichen Vorsehung, die der Herr zur Durchführung der Gerichte gebraucht, die er bei sich beschlossen hat.“ (Ebd., Buch 1, Kapitel 17, Absatz 5, S. 117)
„Deshalb behaupten wir auch, dass seine Vorsehung nicht nur Himmel und Erde und die leblosen Dinge, sondern auch der Menschen Anschläge und Willen regiere, so dass sich alles nach dem von ihr bestimmten Ziele richten muss.“ (Ebd., Buch 1, Kapitel 16, Absatz 8, S. 110)
„Der Teufel mit der ganzen Rotte der Gottlosen wird ja von allen Seiten von Gottes Hand wie am Zügel gehalten; er kann deshalb gegen uns gar keine Übeltat beschließen, noch das Geplante ins Werk setzen, noch mit äußerster Anstrengung auch nur einen Finger rühren, um es durchzuführen, sofern es Gott nicht erlaubt, ja soweit er es ihm nicht aufgetragen hat; er liegt ja in seinen Banden gefesselt, wird mit dem Zaum gezwungen, ihm Gehorsam zu leisten!“ (Ebd., Buch 1, Kapitel 17, Absatz 11 S. 122)
„…was es doch für eine Unverschämtheit ist, die Ursachen des göttlichen Willens auch nur zu erforschen; Gottes Wille ist doch selbst die Ursache von allem, was ist … Denn Gottes Wille ist die höchste Richtschnur der Gerechtigkeit: wenn er also etwas will, so ist es eben darum, weil er es will, für gerecht zu halten! Wenn man also fragt, warum der Herr so gehandelt hat, so ist zu antworten: Weil er es gewollt hat! (Aus Augustin, Von der Genesis gegen die Manichäer, I, 2, 4). Geht man aber weiter und fragt, warum er es den gewollt habe, so sucht man etwas Größeres, Erhabeneres als Gottes Willen, – und das kann man eben nicht finden!“ (Ebd., Buch 3, Kapitel 23, Absatz 2, S. 636)
„Einige möchten dem Anschein nach jede Verunglimpfung von Gott fernhalten und bekennen die Erwählung so, dass sie dabei bestreiten, es würde irgendwer verworfen. Aber das ist doch gar zu unverständlich und kindisch: denn die Erwählung selbst hätte ohne die ihr gegenüberstehende Verwerfung keinen Bestand.“ (Ebd., Buch 3, Kapitel 23, Absatz 1, S. 635)
„…so ist es doch keineswegs sachentsprechend, das ‚Zurichten zur Verdammnis‘ auf jemanden anders zu übertragen als auf Gottes verborgenen Ratschluss; … Daraus ergibt sich, dass Gottes verborgener Rat die Ursache der Verstockung ist.“ (Ebd., Buch 3, Kapitel 23, Absatz 1, S. 636)
„Ich gestehe nun zwar, dass die Kinder Adams allesamt in diesen elenden Stand, an den sie nun gebunden sind, durch Gottes Willen verfallen sind.“ (Ebd., Buch 3, Kapitel 23, Absatz 4, S. 637)
„Ich behaupte mit Augustin, dass der Herr Menschen erschaffen hat, von denen er ohne Zweifel vorher wusste, dass sie verlorengehen würden, und das ist geschehen, weil er es so wollte! Weshalb er es aber gewollt hat – behaupte ich weiter –, danach zu fragen, ist nicht unsere Sache; denn wir können es nicht begreifen“ (Ebd., Buch 3, Kapitel 23, Absatz 5, S. 638)
„…so dass unter den Menschen einige geboren werden, die bereits vom Mutterleibe an dem sicheren Tode geweiht sind, um durch ihr Verderben seinen Namen zu verherrlichen!“ (Ebd., Buch 3, Kapitel 23, Absatz 6, S. 640)
„…und deshalb ist es umsonst, , um das Vorherwissen zu streiten, wo es doch feststeht, dass alles vielmehr aus seiner Anordnung, seinem Wink heraus geschieht!“ (Ebd., Buch 3, Kapitel 23, Absatz 6, S. 640)
„…er [Valla] zeigt, dass dieser Streit überflüssig ist, weil Leben und Tod eher Wirkungen des göttlichen Willens als des göttlichen Vorherwissens sind.“ (Ebd., Buch 3, Kapitel 23, Absatz 6, S. 640)
„Ich frage auf der anderen Seite: Wie ist es denn gekommen, dass Adams Fall rettungslos so viele Völker samt ihren unmündigen Kindern in den ewigen Tod verwickelt hat? Gibt es einen anderen Grund, als dass es Gott so wohl gefallen hat? …Es ist zwar ein furchtbarer Ratschluss, das gebe ich zu; aber dennoch wird niemand leugnen können, dass Gott, bevor er den Menschen schuf, zuvor gewusst hat, welchen Ausgang er nehmen würde, und dass dies eben darum vorausgewusste, weil er es in seinem Ratschluss so bestimmt hatte!“ (Ebd., Buch 3, Kapitel 23, Absatz 7, S. 640)
„Der erste Mensch ist nämlich gefallen, weil Gott es für nützlich hielt… Der Mensch kommt also zu Fall, weil Gottes Vorsehung es so ordnet – aber er fällt durch seine eigene Schuld.“ (Ebd., Buch 3, Kapitel 23, Absatz 8, S. 641)
„Obgleich nämlich der Mensch durch Gottes ewige Vorsehung zu dem Jammer erschaffen ist, dem er unterliegt, so hat er doch den Grund und Anlass dazu aus sich selbst, nicht aber aus Gott genommen. Denn er ist aus keiner Ursache so verloren, als weil er aus Gottes reiner Schöpfung zu lasterhafter, unreiner Verderbtheit entartet ist.“ (Ebd., Buch 3, Kapitel 23, Absatz 9, S. 642)
Für weitere Zitate von bemerkenswerten calvinischen Gelehrten:
URL: https://atheologyintension.com/2013/03/21/2376/
Leighton Flowers, Nominal Calvinism: And the Accusation of Misrepresentation.
URL: https://soteriology101.com/2020/01/02/nominal-calvinism/